Premiere mit zwei Ensembles
Lohmarer Blasorchester und Chor "Da Capo" in der Jabachhalle
Lohmar: Friedhelm Limbach muss sich keine Nachwuchssorgen machen: der Chor "Da Capo" füllte die Jabachhallenbühne mit rund 80 jungen oder zumindest junggebliebenen Sängerinnen und Sängern. Nicht minder gut ist es um das Lohmarer Blasorchester bestellt, wo erstklassige Jugendarbeit geleistet wird. So lag es nahe, sich für ein Gemeinschaftskonzert zu verbünden.
"Mit Pauken und Trompeten" - das passte. Das Programm war flott, bisweilen spektakulär und immer mitreißend. Die informative Moderation von Hansgünther Schröder tat ein Übriges.
Zunächst präsentierte sich das Blasorchester mit einem Clapton-Medley und schöne Melodien wie "Wonderful tonight" oder "Tears in heaven". Hier zeichnete sich bereits das hohe Niveau ab, auf dem Tappert Rockmusik abliefern lässt. Das war beim Gilbert O'Sullivan Medley nicht anders, wo das rasante "Get Down" vom verträumten "Claire" abgelöst wurde und bei dem das swingende "Matrimony" nicht fehlen durfte. Bei "A night like this" gesellte sich Chor-Sängerin Andrea Kern für ein schönes musikalisches Bündnis zum Orchester. "Da Capo" griff mit "Fame" ins Geschehen ein, womit gleichzeitig deutlich wurde, wie intensiv sich Limbachs Chor mit dem Genre auseinandersetzt und über welch versierte Solisten er verfügt, wie in diesem Fall Monika Mester zeigte. Das setzte sich fort beim "You can't stop the beat", als Karl-Heinz Frankeser und Nina Sulitze die Verantwortung für die Soli übernahmen. Silke Eschweiler war die nächste Alleinsängerin bei der wunderschönen, aber komplexen Adaption des "Hallelujah" von Händel.
![]() |
Das erste Gemeinschaftskonzert (Foto: Lorber) |
Mächtige Klangerlebnisse gab es nach der Pause, als mehr als 130 Akteure beider Ensembles zusammen musizierten, so beim Baetles-Medley mit "Penny Lane" oder "Ticket to ride". In ans Gemüt gehender Manier arbeitete Tappert mit seinen Bläsern die Dramatik bei Morricones "Once upon in the west" ("Spiel mir das Lied vom Tod") heraus, das der Chor ebenso ausdrucksstark intonierte.
Den finalen Ausflug in die Hippiezeit gab
es mit dem "Hair"-Medley und den Ewigkeitshits "Good morning starshine", "Aquarius"
und "Let the sunshine". Bleibt der Wunsch, dass es bald wieder das
Zusammentreffen von "Da Capo" und dem Lohmarer Blasorchester geben möge.
(Petern Lorber in der Rhein-Sieg-Rundschau am 15.10.2011)
