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Blasorchester Lohmar ließ beim Konzert keine Wünsche offen
von PETER LORBER
Lohmar. Zum 30. Frühjahrskonzert hatte das Blasorchester Lohmar in die Jabachhalle eingeladen, hierfür einen Musikmix arrangiert, der viele Genres repräsentierte und auch den Geschmack derer bediente, die der Blasmusik nicht so aufgeschlossen sind. Etwa mit dem "Movies Main Theme Miracles", das die Titelmelodien bekannter Filme zusammenfasste und somit im virtuellen Zeitraffer durch die Leinwandklassiker führte. So trafen die Besucher James Horners "Braveheart", Lalo Shifrins "Mission Impossible" oder Harold Faltermeyers "Top Gun". jedenfalls hat Peter Kleine Schaars ein Werk arrangiert, das die Fähigkeiten von Michael Tapperts Musikerinnen und Musiker herausstellte, welche die entsprechenden Bilder zum Leben erweckten. Ähnlich war es bei Paul Murthas "Erinnerungen an die 80er" ("Eighties Flashback"), wo es ein Wiederhören mit Jacksons "Thriller", "Up Where We Belong" (Cocker, Warnes) und "Eye Of The Tiger"" (Survivor) gab. Jetzt zollten vor allem die jungen Besucher den Fähigkeiten des Orchesters für edlen Pop oder mitreißrenden Rock ihre Bewunderung.
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Als äußerst vielseitig zeigte sich das Lohmarer Blasorchester bei seinem 30. Frühjahrskonzert. Für alle Zuhörer war etwas dabei. (Foto: Böschemeyer)
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Die Wandlungsfähigkeit seines Ensembles demonstrierte Tappert beim "Os Passaros do Brasil" von Kees Vlak, das im flotten Wechsel zwischen Samba-, Rumba-, Bossa Nova- und Cha-Cha-Rhythmen die schillernde Welt des bunten südamerikanischen Staates musikalisch bebilderte und den kaleidoskopischen Blick auf Melancholie, Freude, Liebe sowie der Ausgelassenheit im Karneval eröffnete. Eine halbe Erdumdrehung weiter waren die Gäste im Russland, dessen Klassiker "Stenka Rasin", "Casatchok" und "Kalinka" Arrangeur Christoph Walter in ein ungewohntes rhythmisches Gewand steckte, damit ein forderndes und komplexes Werk schuf. Für diese Ausführung erhielten die Lohmarer vom gewohnt umfassend und kurzweilig moderierenden Hansgünter Schröder ebenso viel Lob wie für das fröhliche Medley aus der "Augsburger Puppenkiste", für dessen Blechbüchsenmarsch sich das komplette Orchester mittels Kopfbedeckungen in Blechsoldaten verwandelte.
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Auch der talentierte Nachwuchs mischt schon kräftig mit beim Blasorchester Lohmar. (Foto: Böschemeyer)
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Die Zugabe gehörte "Mr. Sandman" (Aidan
Thomas), bei dem Reinhold Schilling mit einem klasse Saxophon-Solo punktete. Als
Konzert - "Eisbrecher" hatte sich das Aufbauorchester bewährt, das ebenfalls
Michael Tappert dirigiert. Sichtlich zufrieden war der mit der forschen
Interpretation von "Oh When The Saints", dem fetzigen "Yellow Submarine" und dem
wundervoll swingenden "Pennsylvania 6-5000".
(Rhein-Sieg-Rundschau vom 22.03.2013)

