Presse
Musikfest in Lohmars "neuer Mitte"
Frouardplatz wird mit Veranstaltungen aufgewertet
Lohmar. Bei strömendem Regen und mäßigen Temperaturen beginnt die Veranstaltungsreihe "Summer in the City". Das scheint viele Leute aber nicht davon abzuhalten, zum Frouardplatz zu kommen und dort das Musikfest zu genießen. Vor allem als Mirko Bäumer und die Lustigen Musikanten auf der Bühne stehen, sind alle Bänke voll besetzt. "Das ist unser erster Auftritt dieses Jahr bei strahlendem Sonnenschein", witzelt Bäumer, der außerdem Sänger bei den Bläck Fööss ist.
Bänke und Tische für das Publikum stehen unter vier großen grauen Sonnenschirmen, die auch vor dem Regen Schutz bieten. Regenrinnen aus Kunststoff verhindern, dass das Wasser zwischen die Schirme tropft. Auf diese Weise bleiben alle Zuschauer trocken. Nur vor der Kälte können die Schirme, die die Bürgerstiftung vergangenes Jahr gespendet hatte, nicht schützen. Dagegen hilft aber, dass viele der Songs, die Mirko Bäumer und die Lustigen Musikanten spielen, zum Tanzen auffordern. Das Restaurant Alt Lohmar, das direkt am Frouardplatz steht, versorgt das Publikum mit Speisen und Getränken. Auf der Karte stehen sowohl Kartoffelsalat mit Fleisch als auch Erdbeerkuchen und Kaffee.
Die Veranstaltungsreihe nennt sich "Meddendren", weil der Frouardplatz die neue Mitte der Stadt werden soll. Neben der Band um Bäumer spielen das bekannte Lohmarer Blasorchester und die Cicero-Coverband Roger. Nach dem Blasorchester tritt der Bürgermeister Horst Krybus auf die Bühne und begrüßt die Gäste.


Auf dem Frouardplatz "meddendren" in der Stadt Lohmar waren die Gäste, die unter anderem das Blasorchester Lohmar unterhielt. (Foto: Bröhl)
Dann stellt er die Pläne der Stadt für das Format vor: Während es sich letztes Jahr hierbei noch um eine einzelne Veranstaltung handelte, soll daraus nun über den Sommer hinweg eine ganze Veranstaltungsreihe werden. "Summer in the City" war erst der Anfang. Im Juni soll der "Jazz-Sommer" stattfinden, hier stellen örtliche Musikschullehrer ihre Künste unter Beweis. Im Juli folgt "Brass and Blues", im August "Handmade Accoustic" mit den Bands Die Herrmanns und Horizont.
Den Abschluss macht im September "Rock-Giganten vs. Kölsch-Rocker" mit den Gruppen Jraduss und Power-Kraut. "Das ist eine Veranstaltungsreihe von Lohmar für Lohmar", sagt der Bürgermeister. Viele der Musiker hätten einen örtlichen Bezug, der Frontmann von Roger zum Beispiel komme sogar aus der Stadt. "Unsere Intention ist die Belebung des Frouardplatzes", erklärt Krybus weiter.
Auch in den nächsten Jahren soll die Veranstaltungsreihe "Meddendren" deswegen stattfinden. Die Stadt hofft, dass das Wetter dann besser ausfällt. "Regen haben wir nur für die erste Veranstaltung gebucht", witzelt Johannes Wingenfeld, Abteilungsleiter für Sport, Kultur und Generationen. Der Bürgermeister scheint sich nicht so sehr zu ärgern. "Das Leben ist relativ", sagt er. Im Gegensatz zu der Katastrophenwetterwarnung, die er am vorigen Tag gelesen haben, sei es nun doch ganz angenehm.
(Alicia Schäfer am 16.05.2018 im Kölner Stadtanzeiger Ausgabe Rhein-Sieg)
LBO-Frühjahrskonzert:
Dirigent Tappert mit einem Bier im Schaukelstuhl verabschiedet

Auf der großen Jabachhallen-Bühne: Michael Tappert dirigiert zum letzten Mal das Lohmarer Blasorchester (Foto: Löffler)
Das 35. Frühjahrskonzert des Lohmarer Blasorchesters (LBO) am 17. März war ein ganz besonderes. Denn: Vor rund 400 Zuhörern wurde nicht nur fleißig und auf hohem Niveau musiziert, sondern nach den Auftritten des Nachwuchsensembles und des knapp 60-köpfigen Hauptorchesters auf der großen Bühne der verdiente Dirigent und musikalische Leiter Michael Tappert (55) nach fast 20-jährigem Wirken verabschiedet.

David Witsch (l.) und Michael Tappert (Foto: Löffler)
Schon zuvor hatte Tappert seinen Nachfolger David Witsch aus Rheinbach in der Halle begrüßt; später dann erhielt Witsch vom LBO-Vorsitzenden Markus Schwedes offiziell einen Taktstock überreicht. Tappert, der einen solchen nie einsetzte, wurde nach dem letzten Einsatz zum LBO-Ehrenmitglied ernannt. Danach durfte er auf der Bühne, im Schaukelstuhl unter einer Wolldecke mit Sommerhut und kühlem Bier ausgestattet, die für ihn von Karin Hennecke erdachte Gesangszugabe "Michael-Polka" aus unzähligen Kehlen genießen.

Bei Franz Sprenzingers "Flaschen-Polka" wurde auf der Bühne sogar mit Kölschflaschen musiziert (Foto: Löffler)

David Witsch (r.) erhält von Markus Schwedes (M.) den Taktstock. Michael Tappert (l.) besaß gar keinen. (Foto: Löffler)
Schon zuvor hatte im von Hansgünther Schröder munter moderierten Musik-Programm u. a. ein Instrumental-Einsatz echter Bierflaschen für beste Stimmung gesorgt.
(Klaus Löffler im Lohmarer Stadtanzeiger Ausgabe April 2018)

Spaß auf der Bühne: Michael Tappert durfte das Finale bei einem Glas Bier im Schaukelstuhl genießen. (Foto: Löffler)
20.03.2018
Kölschflaschen wurden zu Instrumenten
Das Lohmarer Blasorchester spielte bei seinem Frühjahrskonzert Stücke von Pop bis Polka
Lohmar. Fast 20 Jahre lang hat Michael Tappert das Lohmarer Blasorchester 79 geleitet. Sein Abschied beim Frühjahrskonzert in der Jabachhalle zeigte sich noch einmal, wie sehr der 55-jährige Dirigent sein Ensemble geprägt hat. Egal, ob Pop oder Polka, bei jedem Stück glänzte das Orchester mit hohem handwerklichem Können, großer Präzision und spritziger Interpretation. Diese Geschmeidigkeit zeigte sich schon bei dem Konzertauftakt "Musik liegt in der Luft", eine elegante luftige Interpretation des Klassikers.Kein Niveau-Unterschied zu professionellen Orchestern war bei dem Medley aus dem populären Singspiel "Im weißen Rössl" festzustellen, bei dem der Moderator Hansgünther Schröder und das Orchestermitglied Katrin Schmidt auch als Sänger überzeugten. Eine Auswahl mit Stücken von Herb Alpert führte zurück in die große Zeit dieses Musikers, auch die Kombination aus großen Hits der Neuen Deutschen Welle wurde zur musikalischen Zeitreise. Bei den "Trompetensternen" von Ernst Hutter glänzte Michael Tappert neben Arno Steffens solistisch auch an dem Blasinstrument. Mit "Mir sein die Kaiserjäger" kamen die Freunde der Marschmusik auf ihre Kosten und das Stück "Von Freund zu Freund" zeigte, wie jung geblieben das Genre Polka ist. Als weiterer Höhepunkt erwies sich die "Flaschen-Polka", für die Kölschflaschen als Blas- und Perkussions-Instrumente zweckentfremdet wurden.

Michael Tappert (vorne) hört nach 20 Jahren als Dirigent des Lohmarer Blasorchesters auf (Foto: Peters)
Zu Beginn des Konzerts zeigte sich vor den gut 400 Zuhörern aber auch eines der Probleme des Vereins: Das Aufbauorchester, der traditionelle Navhwuchspool, ist nur dünn besetzt. Dabei konnten schon mit soliden Grundkenntnissen populäre Stücke aus dem Blockbuster "Star Wars" oder von den Beatles überzeugend dargeboten werden. Zum 40-jährigen Bestehen 2019 hat der Verein neben dem Dirigentenwechsel also auch die Herausforderung der Nachwuchsförderung zu bewältigen.
Der Impuls zum Rückzug war von Tappert ausgegangen, betonte der Vereinsvorsitzende Markus Schwedes, der Wechsel erfolge im besten Einvernehmen. Michael Tappert wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Ab April ist dann David Witsch neuer musikalischer Leiter.
(Markus Peters im Rhein-Sieg-Anzeiger, 20.03.2018).