Presse
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(Foto: Schmoll) |
Radfahren und Euphonium spielen sind die Lieblingshobbys von Zita Groß aus
Uckerath. "Das ist mein Instrument", schwärmt sie von der kleinen Tuba. Wann
immer es möglich ist, verbindet Groß, Gründungsmitglied des Lohmarer
Blasorchesters, beides miteinander und radelt, das Instrument im Anhänger, zum
Auftritt. 21 Kilometer von Uckerath nach Lohmar - einfacher Weg.
(C. Schmoll in der Rhein-Sieg-Rundschau
im August 2012)
Goldene Luftschlangen zum Abschluss der Kulturtage
Lohmarer Blasorchester gab Frühjahrskonzert
Das Lohmarer Blasorchester beendete die Kulturtage schwungvoll und melodienreich mit seinem 29. Frühjahrskonzert in der Lohmarer Jabachhalle. Die Musiker präsentierten ihrem Publikum wie gewohnt aus jeder Sparte der Musikrichtungen ein Stück, um damit die ganze Bandbreite der für Blasinstrumente arrangierten Musikmöglichkeiten unter Beweis zu stellen. So kam dann die spannende Mischung von Klassik und Pop zustande; da gab es neben „Bildern einer Ausstellung" von Mussorgski und Opernarien von Verdi eben auch „Africa" von Toto und ein Hit-Medley von Udo Lindenberg.
Beim temporeichen „Champagnergalopp" wurden
sogar goldene Luftschlangen aus der Konfettikanone ins Publikum geschossen, und
das moderne Arrangement: „Pop looks Bach" war sozusagen eine Synthese beider
Musikstile. Solistische Einlagen waren einerseits das Klarinettensolo „Petite
Fleur", - von Nina Tappert fehlerfrei und gefühlvoll vorgetragen, und
andererseits „76 Trombones", ein Paradestück für das 5-köpfige
Posaunenregister.Es muss nicht betont werden, mit wie viel Eifer und Spielfreude
die 60 Musiker im Alter zwischen 14 und 77 Jahren dieses Konzert vorbereitet und
vorgeführt haben.

Auch der Nachwuchs des Orchesters gab zu Beginn des
Konzertabends mit 3 kleinen Stücken eine Probe seines Könnens ab. Die knapp 500
Zuschauer in der Jabachhalle fühlen sich bestens unterhalten. Sie dankten
„ihrem" Lohmarer Blasorchester für den musikalischen Frühlingsgruß mit viel
Applaus und erklatschten sich freudig noch die erwartete Zugabe.
(Lohmarer Stadtecho vom 6. April 2012)
Mit prickelnder Frische und Rasanz
Blasorchester bot überzeugenden Einblick in seine Wandlungsfähigkeit
Lohmar. Die beiden großen Herausforderungen stellte Dirigent Michael Tappert beim Frühjahrskonzert des Lohmarer Blasorchesters an den Anfang, Zunächst "Das große Tor von Kiew" von Modest R. Mussorgski, das sogleich mit hymnischer Pracht die Jabachhalle füllte. Bei dem komplexen Werk, dem 10. Bild aus "Bilder einer Ausstellung", hatten es die getragenen und kraftstrotzenden Passagen ebenso in sich wie die Wendungen und dynamischen Hürden und verlangten höchste Konzertration von den knapp 60 Musikerinnen und Musikern.
Viele Sonderproben mit den einzelnen Registern seien erforderlich gewesen, bis das Stück fein geschliffen war. Im Saldo jedenfalls stand eine symphonische Ausstrahlung, an der auch Moderator Hansgünther Schröder - selbst renommierter Orchesterchef an der oberen Sieg - viel Gefallen fand.
Der über ein schier lexikalisches Musikwissen verfügende Schröder, der es prima verstand, die Hintergründe verständlich zu vermitteln, war vom "Viva Verdi!" nicht weniger überzeugt. Hier galt einmal mehr, dass das, was wunderbar klingt, meist schwer auszuführen ist. Natürlich kamen die herrlichen Ohrwürmer aus Rigoletto und Aida bei den 500 Gästen bestens an, so würdigten diese die technischen Fertigkeiten und die Musikalität des Klangkörpers ebenso wie das Oboen - Solo von Cornelia Rühl mit reichem Applaus.
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Von Klassik bis Pop reicht das Repertoire des Lohmarer Blasorchesters unter Leitung von Michael Tappert. (Foto: Böschemeyer) |
Unvergänglich ist Sydney Bechet's "Petite Fleur", das Tappert mit viel Schmelz ausführen ließ und bei dem Tochter Nina mit präziser und eleganter Solo - Klarinette überzeugte.
Nach dem Pausenkölsch passte als Auftakt zur zweiten Konzerthälfte der "Champagner Galopp" von Hans Christian Lumbye bestens. Der Komponist wurde seinem Namen als Strauß des Nordens gerecht, denn das werk begeisterte durch seine prickelnde Frische und Rasanz. Anstelle von Schampus - Flaschen knallten am Schluss des Stücks zwei Konfetti - Kanonen, die Dutzende von meterlangen Goldbändern in die Reihen schossen. Darauf passte bestens die Gute - Laune - Musik "It's time to swing", bei der der Dirigent erstklassig den Bigbandsound herausarbeitete und bei dem die vier Perkussionisten Schwerstarbeit zu verrichten hatten. Das "Udo Lindenberg" - Medley, "Tulpen aus Amsterdam" und "76 Trombones" komplettierten den genussvollen Abend und gewährten Einblicke in die Wandlungsfähigkeit des Klangkörpers.
Der Auftakt hatte dem Aufbauorchester
gehört, das keinerlei Schwächen zeigte bei Händels "Feuerwerksmusik", "Barcarole
& Can Can" oder "Rock my soul". Die Jungen und Mädchen dirigierte ebenfalls
Michael Tappert, für den die Nähe zum Nachwuchs "sehr wichtig" ist. Frühzeitig
erkenne er somit Schwächen und Stärken, könne schnell korrigieren und die
Talente alsbald umso mehr fördern.
(Peter Lorber in der Rhein-Sieg-Rundschau vom 04.04.2012)

