Presse

Blasorchester rückte Nachwuchs ins Licht   

Mit dem "Spanischen Marsch" zogen die Musiker das Publikum von Anfang an in ihren Bann    VON PETER LORBER

Lohmar - Viele Dinge verdienten Respekt beim 26. Frühlingskonzert des Lohmarer Blasorchesters. Zuvorderst die Konzentration und Sorgfalt, mit der die Musikerinnen und Musiker Michael Tapperts zu Werke gingen. Das bereitete dem Dirigenten, der seit 1998 in Lohmar den Stab führt und der auf eine erfolgreiche Karriere beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr und der Kölner Oper zurückblicken kann, sichtlich Freude. Und es wird die Musikanten des Aufbauorchesters, das den Abend mit drei Stücken eröffnete, mit Stolz erfüllt haben, dass sie vom "großen" Dirigenten ernst genommen werden und er sie höchstpersönlich durch die ansprechende Literatur wie Das "Phantom der Oper" oder den Broadway-Melodien, die allesamt sauber intoniert wurden, führte.

Über brillante Solisten verfügt das Lohmarer Blasorchester, das von Michael Tappert dirigiert wird, der früher im Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte.

(Foto: Mischka)

Auch das Hauptorchester im Zuschauerraum oder Foyer lauschte gespannt dem Spiel und wird zur Kenntnis genommen haben, dass es gut bestellt ist um den musikalischen Nachwuchs in der Aggerstadt. Mit einem Beckenschlag und dem "Spanischen Marsch" eröffnete das Hauptorchester sein Programm und zog die 500 Gäste mit großer Spielfreude und viel Gespür für die klangbildnerische Ausgestaltung des Themas sogleich in seinen Bann. Da passten die Assoziationen zu spanischer Sonne, mutigen Toreros und rassigen Schönheiten nicht zuletzt wegen der rasselnden Kastagnetten und der treibenden Ausführung.

Über brillante Solisten verfügt das Lohmarer Blasorchester, wie Christoph Laugwitz beim komplexen "Ciribiribin" durch glänzende Technik und kristallklarem Ansatz deutlich machte. Schlagzeuger Thorsten Leyens punktete solistisch beim fulminanten Xylophon-Arrangement "Mallet Man", während Reinhold Schilling, ansonsten versierter Saxophonist, beim "Paris - Montmarte" - Potpourri am Akkordeon für den typischen Farbtupfer sorgte. In diesem Werk glänzten zudem Saxophonistin Petra Vierkotten, Christoph und Rita Laugwitz (Klarinette), Zita Groß (Bariton) sowie Alexandra Janssen. Diese erntete auch bei der Hommage an Freddy Mercury mit dem "Queen in Concert" und der darin enthaltenen "Bohemian Rhapsody" für ihr Saxophon-Solo den verdienten Applaus, im "Glenn - Miller - Medley" glänzten Jürgen Winter (Flügelhorn), Jörg Zorenböhmer (Klarinette), Tubaist Gerd Anton und nochmals Petra Vierkotten.

In die Jugendzeit und die vielen Karl-May-Filme zurückversetzt fühlte sich der Besucher bei "Winnetou & Old Shatterhand", wobei er feststellte, wie tief sich die herrlichen Melodien Böttchers ins Gehör eingegraben hatten. Hier gebührt den Lohmarern ein weiteres Lob, nämlich diesen typischen Sound wiedergeben zu können. Mit der Polka "Unter Blitz und Donner" demonstrierte Tappert, dass sich sein Orchester auch auf dieses Genre versteht und mit dem "Instant Concert" der Zugabe reflektierten die Musiker quasi als Zusammenfassung alle erdenklichen Stilrichtungen vom Dixie über Marsch, Ballhaus-Klängen und Bigband-Sound.

Einmal mehr profitierte das Konzert von den kurzweiligen und höchst informativen Überleitungen des immer fröhlichen Hannsgünter Schröders.
(Rhein-Sieg-Rundschau vom 28.03.2009)

Über Generationen hinweg   
Blasorchester traf Ton und Geschmack seiner Zuhörer
 

Sogar Winnetou und Old Shatterhand waren musikalisch zu Gast    VON BARBARA KREUZER

Lohmar - Es ist selten geworden, was dem Lohmarer Blasorchester spielend gelingt: Gehör und Gefallen zu finden bei einem Publikum, das bunter kaum sein könnte. Von kleinen Mädchen im Vorschulalter bis zu längst ergrauten Herren - zum Frühjahrskonzert waren sie am vergangenen Wochenende alle gekommen, die Stuhlreihen der Jabachhalle zu füllen. Doch auch auf der Bühne vereinten sich etwa 60 Musiker im Alter von 12 bis 74 Jahren mit Trompeten, Flöten und einheitlichen Blazern zu einem Orchester, dessen Repertoire Volks- und Popmusik ebenso umfasst wie Klassik und Jazz. Populäre Melodien aus 'Mary Poppins' und ein Medley zu 'Winnetou und Old Shatterhand', Paso doble in Form des 'Spanischen Marsches' und die Schnellpolka 'Unter Donner und Blitz' von Johann Strauss standen ebenso im und auf dem Programm, wie Stücke von Freddie Mercury und Andrew Lloyd Webber. Längst wippen im Publikum Füße und Köpfe im bekannten Takt.

Unter der Leitung des Dirigenten Michael Tappert, der selbst im Korps von Polizei und Bundeswehr sowie an der Kölner Oper trompetete, beweist das Orchester aber nicht nur Vielfalt, sondern vor allem auch musikalische Einheit und Präzision. Im 'Couleur Chorus' von Daniel Brunner stellen sich die einzelnen Instrumentengruppen als verschiedene 'Chorfarben' vor: So gibt es zunächst kurze Soli von Querflöte und Oboe, Posaune und Tuba, die sich im Anstieg von Tempo und Lautstärke später zu einem spannungsvollen Arrangement und beeindruckenden Vortrag entwickeln und schließlich schallenden Applaus ernten.

Den Geschmack ihrer Zuhörer trafen die Musiker des Lohmarer Blasorchesters gleich über Generationen hinweg.

(Foto: Barbara Kreuzer)

Doch, wie in Blasorchestern üblich, gibt es auch in den Reihen des Lohmarer Vereins längst nicht mehr nur Bläser. Mit Instrumenten wie Pauke und Becken hat sich auch die Besetzung um so manches Talent erweitert: Thorsten Leyens ist Schlagzeuger. Bereits im Alter von vier Jahren trommelte er wahlweise mit ungekochten Spaghetti oder den Stricknadeln seiner Mutter - vorzugsweise auf dem Mülleimer. 'Ganz natürlich' ist es da, so meint der 21-Jährige mit dem verschmitzten Lächeln, dass er heute das dunkelgrüne Jackett des Orchesters trägt. Zum Frühjahrskonzert spielte der Solist 'Mallet Man' am Xylophon. Ein Bravourstück des Komponisten Karel Zuna und wegen seiner rasanten Geschwindigkeit eine Herausforderung für den jungen Musiker. Michael Tappert tupfte ihm vorab mit seinem Einstecktuch die Stirn. Der junge Musiker zeigte Talent. Er spielte das schwierige Stück absolut souverän und fehlerfrei.                         
(Rhein-Sieg-Anzeiger vom 24.03.2009)

Bürgermeister Wolfgang Röger begrüßte Ehrenamtliche aus dem Bereich Musik beim Dankeschön-Fest

Bereits zum achten Mal fand am Donnerstag, den 18. September 2008, das Dankeschön-Fest für die Ehrenamtlichen im Rathaus statt. Diesmal folgten die Ehrenamtlichen aus dem Bereich Musik der Einladung von Bürgermeister Wolfgang Röger in den festlich geschmückten Sitzungssaal.
 „Dass die vielen Musikbegeisterten in unserer Stadt ihren musikalischen Interessen und Neigungen nach gehen können, hängt im Wesentlichen von dem hohen Arbeitseinsatz und Engagement der Ehrenamtlichen in den Vereinen ab“, so Bürgermeister Wolfgang Röger in seiner Begrüßung. Bei einem kühlen Glas Bier sowie rustikalen Snacks sprach er den rund 70 Anwesenden seine Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement aus und überreichte den folgenden teilnehmenden Gruppierungen eine Dankeschön-Urkunde und eine Flasche „Bürgermeister-Sekt“:

• Tambourcorps Scheiderhöhe 1928

• Tambourcorps Pohlhausen-Birk e.V.

Lohmarer Blasorchester 79 e.V.

• Blasorchester Neuhonrath

• Chor "Da Capo"

• Kinder- und Jugendchor Lohmar

• Singgemeinschaft Birk

• Männergesangsverein "Eintracht" Honrath 1882

• Frauenchor "Harmonie" Honrath

• Männerchor 1970 Donrath e.V.

• "La Voce" Honrath

• Männerchor Wahlscheid 1879 e.V.

• Pfarrchor "St. Cäcilia" Lohmar

• Vocalensemble VETS

• Männerchor Lohmar e.V.

• Männerchor "Liederkranz" Birk 1908

• Chorverband Rhein-Sieg - Gruppe Aggertal

• Evangelische Kirchenchor Lohmar

• Kirchenchor St. Cäcilia Birk

• Männergesangsverein "Frohsinn" Höffen

 

„Wir wollen schließlich auch in Zukunft noch 125jährige Jubiläen feiern“, so begann Bürgermeister Wolfgang Röger den Einstieg in die Talkrunde zum Thema „Zukunftsfähigkeit der Vereine und Nachwuchsgewinnung“. Nachwuchssorgen seien ein großes Thema, daher nehme er die Ehrenamtsveranstaltung gerne als Gelegenheit wahr, gemeinsam mit den Vereinen über das Thema und mögliche Lösungen zu sprechen. „Vielleicht finden wir einfache Lösungen und können morgen schon die nächsten Neuanmeldungen annehmen“, so Röger.

 Peter Hennekeuser vertritt als Vorsitzender des Chorverbandes Rhein-Sieg/Gruppe Aggertal zehn Chöre mit rund 450 aktiven Sängerinnen und Sängern, davon rund 80 Kinder und Jugendliche. „Eine gute Zahl, aber nicht gut genug, um zu sagen, das wars!“, so Hennekeuser, der auch als Geschäftsführer des Männerchors „Liederkranz“ Birk aktiv ist.

 „Es wächst immer was nach,es kommt jedoch darauf an, was man bietet!“ ergänzte Markus Schwedes, Vorsitzender des Lohmarer Blasorchesters. Ein attraktives Angebot bringe auch den gewünschten Zulauf. Werbung sei hier sehr wichtig.

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Eine, die unmittelbar mit dem Nachwuchs zu tun hat, ist Josefa Kallweit vom Kinder- und Jugendchor Lohmar. „Trotz rund 60 bis 70 Mitgliedern, die wir zurzeit haben, ist auch die Mitgliedsgewinnung für uns schwierig. Insbesondere mit Blick auf die Pensionierung unseres langjährigen Chorleiters Rudolf Wingenfeld, der als Schulleiter der Waldschule den Nachwuchs immer direkt ansprechen konnte.“

 Auch Peter Goeke als Vorsitzender des Männerchors „Liederkranz“ Birk wusste um die Nachwuchssorgen der Chöre zu berichten. „Aber wir sind ja auch selber daran Schuld“, erkannte er, „denn mit dem ‚Lindenbaum’ bekommen wir keinen Jugendlichen in den Chor.“ Dennoch stecke man in einer Zwickmühle, was die Erweiterung des Repertoires anginge: auf der einen Seite will man mit z.B. englischen Titeln ein attraktives Angebot für Jugendliche bieten, auf der anderen Seite jedoch die ältere Generation damit nicht verlieren.

 

In der sich anschließenden regen Diskussion wurde deutlich, dass sich die Vereine im Vergleich zu früher gegen ein größeres Freizeitangebot behaupten müssen. Hier sei die persönliche Ansprache für die Mitgliederwerbung wichtig, so Rudolf Russnak vom Männerchor 1970 Donrath e.V. Neben einem angepassten Repertoire stehe auch die Bindung an den Verein im Vordergrund, sind sich die Ehrenamtlichen einig.

 Bürgermeister Wolfgang Röger ist froh darüber, dass in Lohmar kein Musikverein echte Existenznöte habe. „Im Grunde sind alle gut aufgestellt.“ resümiert Röger. Aber man müsse weiterarbeiten, die Vereinsstrukturen optimieren und einfach in Erinnerung bleiben. Marketing sei hier das Stichwort.

 

Das Abendprogramm wurde musikalisch von der städtischen Musikschule gestaltet. Der elfjährige Klaviersolist René Burger und die Rockgruppe „SIXPACK“ unter Leitung von Jens Müller – bestehend aus Ella Willuhn (Sängerin), Sarah Schiller (Sängerin), Andreas Wurtinger (Gitarre), Alexander Bertrams (Gitarre), Markus Landgraf (Bass) und Lukas Weidelich (Schlagzeug) – sorgten für die passende Stimmung am Abend.

 

Im Sitzungssaal des Rathauses ist noch bis zum 10. Oktober 2008 eine kleine Ausstellung zu sehen, in der sich Musikvereine auf bunten Collagen darstellen.                    
(Pressemitteilung auf www.lohmar.de am 22.09.2008)